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National und international fallen viele Entscheidungen

Die Saison neigt sich dem Ende zu und somit ist auch die Zeit für die „Schlussabrechnung“ gekommen. In den Niederlanden wird es das nicht geben: wegen der Corona-Situation wird kein Meister nominiert – obwohl gespielt wurde. In vielen Ligen Europas haben die Play Offs begonnen, im Pokal sind die meisten Entscheidungen schon gefallen.

In der Bundesliga haben sich im Pokal bei den Damen die Schwerinerinnen durchgesetzt, bei den Herren wurde es „frisch“: Frankfurt eroberte erstmals den Pokal und konnte sich zurecht freuen. Aber nur bis zum Beginn der Play Offs. Da wurden die Frankfurter im Viertelfinale brutal von Düren gestoppt.

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Broshog lässt die Gegner zittern ...

Angst vor Düren

In Düren hat Trainer Rafal Murczkiewicz eine interessante Mischung beisammen – die sich durch konsequente und zielgerichtete Arbeit toll entwickelt hat: Ex-Adler Tim Broshog (33 J.) erlebt seinen 2. Frühling, Zuspieler Tomas Kocian zeigte weiter internationale Klasse, mit Sebastian Gevert ist ein weiterer Spieler mit großer Erfahrung am Ball – ebenso wie mit Björn Andrae (fast 40), den man „immer bringen“ kann. So ein kundiger langjähriger Beobachter ...

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Tim Broshog souverän ...

Im Viertelfinale gegen die Frankfurter kam es zu einem Netz-Duell der „Ex-Adler“ Tim Broshog und Noah Baxpöhler: Broshog mit acht Angriffspunkten, Baxpöhler mit neun. Interessant bei Frankfurt auch der Auftritt des Alt-Internationalen Jochen Schöps. Nun ist man gespannt, wie Düren im Halbfinale weiterspielt – alles scheint möglich.

Ein Blick zum Nachbarn ...

... zu Greenyard Maaseik (gleich hinter der Grenze zu Belgien), wo man seit Jahren internationalen Spitzenvolleyball in der CL live beobachten kann. Maaseik im Europapokal mit bitterem Schicksal: im belgischen Pokal unsanft von Roeselare entzaubert, im CEV-Pokal im Golden Set gegen St. Petersburg gescheitert – nach 14-10 (!) Führung. Jetzt richten sich in Maaseik die Hoffnungen auf die Play Offs für die Meisterschaft.

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Maaseik´s Verhees gegen Petersburg´s Iakovlev ...

37 mal geklingelt

Auch in Italien ist die Pokalfrage entschieden: Fast wie zu erwarten holte sich bei den Damen Imoco Conegliano den Titel – mit einer einmal mehr nicht zu bremsenden Paola Egonu mit 37 (!) Punkten (dabei 5 Asse) in vier Sätzen. Bei den Herren holte sich Civitanova mit Fefe De Giorgi (jetzt weiter mit Trainer Gianlorenzo Blengini) gegen Perugia den Titel im Pokal – nachdem man im SuperCup noch gegen Perugia unterlegen war. Beide Teams werden wohl auch die Meisterschaft unter sich ausmachen.

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Jemand da zum Block? Paola Egonu nicht zu bremsen ...

In den Play Offs – wie schon auch im Verlauf der Saison – hatte es in Italien erhebliche Unruhen durch einzelne, schnell isolierte Corona-Fälle gegeben. So war Georg Grozer jr. um die Jahreswende mit Corona außer Gefecht gesetzt, auch die Volleyball-Ikone Francesca Piccinini blieb nicht von Corona verschont. Jetzt wurden sogar im Play Off Viertelfinale bei Civitanova die Spieler Leal und de Cecco als „Verdachtsfälle“ im Spiel vs. Modena aus dem Verkehr gezogen – aber ohne negative Konsequenzen: Civitanova gewann 3:0.

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Civitanova-Mannschaftsführer Osmany Juantorena

Bubble in Rimini, Live auf YouTube

In Italien wird es auch auf hohem Niveau international weitergehen. Zum einen findet am 1. Mai in Italien das CL-Finale der Herren statt – zum anderen hat sich die FIVB entschlossen, in Rimini die gesamte Nations League der Frauen und Männer in einer Bubble (Sicherheitsblase ... wie im Tennis, Handball etc.) stattfinden zu lassen – da gibt es von Ende Mai bis Ende Juni 124 Spiele. Deutschland ist in der Hauptgruppe bei den Damen und den Herren mit dabei.

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CL-Finale mit Parkplatz-Atmosphäre ...?

Inwieweit Zuschauer am Event teilnehmen können, ist noch nicht definitiv geklärt und hängt von der Entwicklung der Corona-Fallzahlen in Italien ab. In Verona (CL Finale) ist auch eine „Autokino-Lösung“ im Gespräch – Riesenleinwand auf einem Riesenparkplatz eine Eventisierung der anderen Art. Im Halbfinale noch zwei italienische Mannschaften (Perugia, Trento sowie Kazan (RUS) und Kedzierzyn (POL).

Saugella Monza steht mit Hannah Orthmann im Finale des CEV Pokals – gegen Galasataray Istambul. Im Hinspiel - in Monza - konnte Saugella mit 3:0 gewinnen. 

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Hannah Orthmann auf Außen ...

Sand im Getriebe

Während die großen finalen Indoor Events noch auf sich warten lassen, ist im Beachbereich in Quatar das erste Vier-Sterne-Turnier (auch in der Bubble) über die Bühne gegangen. Beim Katara Cup waren vor wenigen Tagen auch deutsche Teams dabei – die allerdings weit entfernt von den Medaillenrängen agierten. Thole/Wickler verloren gegen Dahlhausser/Lucena, Kozuch/Ludwig scheiterten vorzeitig gegen Bieneck/Schneider – alle drei Teams landeten auf Platz neun. Bei den Damen setzte sich schlussendlich April Ross mit ihrer neuen (seit 2018) Partnerin Alix Klineman durch – Ross mit ihren defensiven Routine und Klineman mit erheblichem Radius am Netz waren nicht zu bremsen.

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Deutsch-deutsches Duell beim Katara Cup ... (Foto: FIVB)

Kleiderordnung geklärt

Ins Gerede gekommen war das Turnier, weil die FIVB auf Wunsch des Ausrichters die Kleidungsvorschriften ändern wollte: nach Landesart mehr oder weniger eine Ganzkörperverhüllung. Das wollten sich die Aktiven aber nicht gefallen lassen: vor allem das deutsche Duo Julia Sude/Karla Borger nagelte die manchmal ferngesteuerte FIVB fest: entweder die übliche FIVB Bekleidung oder Verzicht. Die FIVB knickte ein, Quatar auch. Sude/Borger verzichteten dennoch  - aus politischen Gründen – auf das Turnier. Jahrelang hatte sich die FIVB vom Iran vorführen lassen: bei Weltliga-Spielen der Männer durften keine weiblichen Zuschauer in die Halle. Die FIVB hatte immer wieder mit Disqualifikation gedroht, sich aber mit einigen Vorzeige-Frauen  „beruhigen“ lassen.

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April Ross schon lange im Geschäft - hier 2007 in Atlanta vs. Kerri Walsh ...

Corona störte - überall

Zurück zur heimischen Szene, wo die letzten Termine in der 2. Bundesliga abgewickelt werden. Eine unruhige Saison neigt sich dem Ende zu: in der Bundesliga Nord (Damen und Herren) durften je zwei Teams (Oythe, Ostbevern bei den Damen, Braunschweig, Essen bei den Herren) während der Saison aus dem Spielbetrieb aussteigen – mit der Garantie auch in der kommenden Saison dabei zu sein ... während andere Vereine mit erheblichem Einsatz (mehrere Vereine gleich zweimal mit Quarantäne aus dem Spielbetrieb genommen und mit Nachholspielen belastet) den Sportbetrieb aufrecht zu erhalten versuchten.

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Reichte vorzeitig den Abschied ein: VfL Oythe

Das Böse bleibt, das Gute auch ...

Noch etwas aus der Nachbarschaft: da musste Zweitligist Allbau Essen (2. Liga Nord Damen) in seinem Vereinsheim an der Beachanlage einen Einbruch mit einem großen Umfang von Vandalismus hinnehmen – mit mehreren tausend Euro Sachschaden. „Eine sinnlose Tat,“ so der 1. Vorsitzende Michael Werzinger, der allerdings auch stolz vermeldete, das Trainer Marcel Werzinger die erst vierzehn Jahre alte Luna Wiedeking in den Kader (wo die ältere Schwester schon aktiv ist) der 1. Mannschaft (in der Liga Nord auf Platz drei) aufgenommen hatte. Dort durfte Luna ihre ersten Aufschläge machen.

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Luna Wiedeking serviert schon mal in der 2. Liga ...

Last not least

Für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs in der 2. Liga gilt: bei coronabedingten Ausfällen von Spielern aus dem Bundesligaaufgebot können/müssen Spieler aus der 2. Mannschaft hinzugezogen werden – bei acht spielbereiten Akteuren muss die Mannschaft dann antreten. Das macht natürlich nur Sinn, wenn Nachrücker aus der 2. Mannschaft auch vorher „Kontakt“ zur 1. Mannschaft hatten. Der Moerser SC erhielt die Genehmigung, per Training einige „junge Wilde“ an die Modalitäten der 1. Mannschaft heranzuführen. Co-Trainer Martin Schattenberg übernahm die Aufgabe zur „Integration“...

Trainer Schattenberg mit Nachwuchs

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